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Von Geistern und Schweinen

14 km schaffen wir heute, von Cissone nach Cravanzana. 570 m bergauf, 622 bergab. Da knarrt der Wanderstiefel.

Meist geht es durch lichte und dichte Wälder, perfekt für einen heißen Tag. Nur: Es ist nicht heiß. Gestern Abend gingen Regengüsse nieder, es kühlte auf etwa 15 Grad ab und der heutige Tag bleibt verhangen. So ist das Leben eben.

Wir folgen also den lehmigen, z.T. steilen und glitschigen Wegen der Routenplanung und werden immer tiefer in einen riesigen, naturbelassenen Wald geführt. Keine andere menschliche Seele weit und breit.

Da tauchen mit der Zeit Fratzen und Monster auf. Es sind ja nur abgestorbene Baumreste, aber in der wabernden Feuchtigkeit fühle ich mich wie in einem Zauberwald.

Noch gruseliger sind die Hufabdrücke in der einen oder anderen Lehmkuhle, und immer öfters die frisch (!) aufgeworfene Erde auf dem Weg.
Das waren keine Waldgeister.
Das waren Cinghiale. Wildschweine.

Ich möchte hier nicht den Handy-Empfang verlieren, denke ich, aber das kann einem ja nur in Deutschland passieren.

Der geliebte Brite weiß jedenfalls, dass Wildschweine sehr scheu und nur bei Nacht unterwegs sind. Ich hoffe das stimmt.

Bei der ersten Gelegenheit fliehe ich auf eine kleine Landstraße. Dieser Weg ist etwas länger als der durch den Waldpfad, aber egal. Er führt auch zum Ziel.
Wie gut, dass es Wander-Apps gibt.