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Prager Sonne, Santa Casa und Conchitas Inspiration

Conchita Wurst muss hiergewesen sein, bevor sie sich zu ihrem legendären ESC-Auftritt entschloss: In der Loretokirche in Prag. Hier gibt es Spektakuläres zu sehen, und ich fange mal mit einer der merkwürdigsten Heiligen an.

Diese Statue zeigt also nicht Conchita, sondern die Heilige Kümmernis. Sie hieß Wilgefortis und war die Tochter eines heidnischen Königs. Als sie sich zum christlichen Glauben bekannte, gelobte sie, jungfräulich zu bleiben wie die Gottesmutter Maria. Da ihr Vater sie gegen ihren Willen verheiraten wollte, betete sie zu Gott, er möge sie verunstalten und so die Ehe verhindern. Gott erhörte das Flehen und es wuchs ihr ein Bart. Der Vater ließ sie daraufhin „nach Art ihres gekreuzigten Gottes“ hinrichten.
Die Heilige ist Patronin unglücklich verheirateter Frauen.
Die ganze Geschichte

Aber eigentlich geht es in der Wallfahrtskirche Prager Loreto um die Santa Casa.

Das ist eine Nachbildung des Hauses der jungen Maria, dessen Original der Legende nach von Engeln aus Nazareth ins italienische Loreto transportiert wurde, um es vor Zerstörung zu schützen. Angeblich befinden sich hier in Prag zwei Balken und ein Ziegelstein aus dem „Original“. Die rote Innenausstattung schien mir etwas schwülstig für eine junge Frau, aber es mag den Geschmack der Zeit bei der Errichtung wiederspiegeln.

Mit schwarzer Madonna wie im Original in Loreto, Italien.

Mehr darüber

Nun zu einer Schatzsammlung, die ihresgleichen sucht. Sie enthält Kleinode, Juwelen und andere märchenhafte Kostbarkeiten. Weltberühmt ist die Prager Sonne, eine 1699 in Wien gefertigte Monstranz aus vergoldetem Silber, die mit 6222 echten Diamanten geschmückt ist. Da kriegt das Herz einer Frau Aussetzer!

 

Mehr zum Prager Loreto

Natürlich muss man nicht bis nach Prag fahren für ein bisschen Loreto. Sowas haben wir zu Hause um die Ecke auch! Wenn auch ein bisschen kleiner.