Auf dem Weg zum Supermarkt stehe ich an einer Ampel, die Straße verläuft mehrspurig. Neben mir hält ein roter Golf. Sein Fenster ist ein Stück heruntergelassen trotz starrem Frost, der Häuser und Bäume dick eingezuckert hat. Ein Mann um die Vierzig sitzt am Steuer des Wagens und zieht an einer Zigarette. Ja und? Denkt er sich wohl oder denkt sich gar nichts, Winterluft ist nun einmal kalt. Und wer die Qualmwolke im Fahrzeug nicht einschließen und sich tränenden Augen holen will, muss offene Fenster ertragen.
Die Ampel springt auf Grün, der Mann neben mir fährt an und ich überlege, ob ich ihn beneide. Überall sehe ich diese Menschen und unterstelle ihnen, dass sie sich um nichts Gedanken machen, sondern einfach an ihren Zigaretten nuckeln und dann denke ich: Wieso können die das und ich nicht? Immer begleiteten mich Selbstvorwürfe. Die Gesundheit, das Geld, und überhaupt. Lustvolles Rauchen funktioniert nur dann, wenn es schmeckt, der Gesundheit nicht schadet und das Geld egal ist, also ab dem zweiten oder dritten Glas Wein. Ansonsten bleibt es ein Traum.
Jedenfalls hab ichs warm in meinem Auto und es stinkt nichts außer die Heizung ein bisschen. In dem Alter darf sie das.
Zweieinhalb Wochen – ich bin frei!