Seit einiger Zeit ruft puzzleblume zu Zimmerreisen auf. Echte Reisen sind ja immer noch nicht möglich, aber auch in einem Zimmer gibt es viel zu entdecken und darüber zu erzählen. Also nehme ich euch gerne wieder mit, heute zu einem Reiseziel mit dem Buchstaben H.
Da ich auf meiner Tour durch die Wohnung immer wieder feststellen muss, dass seit dem letzten Umzug nicht mehr viel da ist, wovon ich berichten könnte, greife ich schon wieder auf ein Bild zurück. Wenigstens davon gibt es noch einige zur Auswahl.
Diese Henne zum Beispiel schaut mir seit zweiundzwanzig Jahren beim Kochen zu. Fünf Küchen hat sie gesehen, überall fand sie einen Platz und blickte interessiert auf das, was um sie herum geschah.
Es handelt sich um einen Kupferstich, zwei Blätter gibt es davon. Das erste tauschte ich irgendwann aus, weil ein großer Fleck sich darauf ausgebreitet hatte. Auch dieses hier ist nicht mehr ganz rein, ich frage mich wie in einem eingerahmten Bild Flecken entstehen können? Es ist wahrscheinlich nur in der Küche möglich, inzwischen steht es auch nicht mehr neben dem Herd. Das hilft wahrscheinlich.
Ein Kupferstich ist ein grafisches Druckverfahren. In eine Kupferplatte werden Linien geschnitten oder kleine Flächen abgeschabt. Dann kommt dickflüssige Farbe darüber, die wieder abgestrichten wird, bis nur noch in den Kerben des gewünschten Motivs Farbe übrig ist. Diese muss aufs Papier: Es muss ein besonders saugfähiges sein wie Büttenpapier. Es wird angefeuchtet und fest auf die Platte gepresst, sodass die Farbe ins Papier sickert.
Albrecht Dürer war ein großer Meister diese Kunst, und meine Tochter auch. Sie brachte diese Henne 1999 aus der Schule mit, seither gehört sie zum Haushalt. Es gefällt mir besser als ein Dürer.
