Bei einer Zimmerreise geht es darum, die gewohnte Umgebung neu zu entdecken. Man reist zu beliebigen Objekten in einem Zimmer, betrachtet sie und erzählt etwas dazu.
Ein Projekt von Pflanzwas und Puzzleblume (mehr dazu hier) inspirierte mich, selbst zu Hause auf die Reise zu gehen, was nicht nur in Corona-Zeiten ein schöner Zeitvertreib sein kann.
In einem solchen „Reisebericht“ geht es um Gegenstände, Möbelstücke oder Sehenswürdigkeiten in einem Zimmer, aber auch um Geschichten und Hintergründe dazu und vor allem um die Gedanken, die ausgelöst werden. Da ist zum Beispiel ein Tisch, der aus einem bestimmten Holz gefertigt ist, aber auch als Treffpunkt für unterschiedliche Menschen zu verschiedenen Anlässen dient und so Gemeinschaft, aber vielleicht auch Trennendes ausdrückt, wenn nicht jeder Platz immer belegt ist.
Die literarische Gattung der Zimmerreisen gibt es seit dem 18. Jahrhundert. Xavier de Maistre (1763-1852) nutzte einen Hausarrest von vier Wochen zu seiner „Reise durch mein Zimmer“ („Voyage autour de ma chambre“).
Mehr dazu: „Zimmerreisen öffnen die Wahrnehmung“