Die Zerbrechliche

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Diese melancholische Dame sitzt im Meraner Elisabethpark und ist eine kaiserliche Hoheit: Sissi. Wie man vielleicht sieht, ist die Nase demoliert, doch es ist eh nicht der Originalkopf. Den kann man im Schloss Trauttmannsdorff besichtigen, weil die Marmorsissi schon in den 1920er Jahren eins auf die Nase bekam, und später wurde sie gar geköpft.

Dass Meran eine mondäne Perle für Kurgäste wurde, ist nicht nur dem Heilklima zu verdanken, sondern vor allem Sissi. 1870 reiste die an Tuberkulose erkrankte Kaiserin mit ihrem „allernotwendigsten Hofstaat“ von etwa 110 Personen nach Meran. Sie richtete sich im Schloss Trauttmansdorff ein und wurde von der Bevölkerung verehrt. In den folgenden Jahren nahm die Zahl adeliger Gäste in Meran sprunghaft zu.

Mich berührt der traurige Blick. Man weiß, dass sie trotz ihres luxuriösen Lebens nicht glücklich war, und da steht man wieder einmal vor der Erkenntnis, dass eine volle Schatzkammer kein Garant ist für ein zufriedenes Leben.

Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837-1898)            Anklicken = groß

Der Name „Sissi“ ist historisch gesehen übrigens falsch. Er hat sich erst seit dem berühmten Film mit Romy Schneider eingebürgert, die Kaiserin selbst soll sich „Lisi“ genannt haben.

 

9 Gedanken zu „Die Zerbrechliche

    1. Anhora Autor

      Oh das wusste ich nicht, dass Sissi auch in Korfu war. Sie ist viel gereist, soviel weiß ich immerhin. Im schönen Schloss Schönbrunn gefiel es ihr offenbar nicht so sehr.

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  1. Reiner

    Zerbrechlichkeit … ist für Frauen etwas leichter zu tragen, da ihnen mehr Emotionalität zugestanden wird. Dachte ich zumindest früher. Im Zeichen der Gleichberechtigung stehen wir alle gleichermaßen unter der Knute der Leistungsgesellschaft, mehr oder weniger.

    Für mich sind es Tage, die vorüber gehen. Tage, an denen die Luft dünner zu sein scheint, Tage, an denen sich mir alles noch durchlässiger anfühlt als ohnehin schon. Tage mit losen Nervenenden. Da setzt der Löwe-Aszendent seine würdevolle Maske auf, das ihm bloß keiner zu nahe kommt 😉

    So ein Gefühl als Dauerzustand ist sehr schlimm – damals wie heute.

    Grüße & einen guten Sonntag Dir !

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    1. Anhora Autor

      Lieber Reiner, danke für deine Impulse! Tatsächlich: Zerbrechliche Frauen wirken in unserer Zeit ein wenig überholt. Im Berufsleben steht frau besser ihren Mann und kann damit Punkte machen. So funktioniert Gleichberechtigung also: Gleiches Recht für Hartseinmüssen für alle …
      Die Tage mit dünner Luft hast du schön beschrieben. Sie gehören zum Leben, aber man muss auch das Positive wieder hereinlassen, damit sich solche Phasen nicht festsetzen.
      Hab noch eine gute Nacht! 🙂

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  2. Mallybeau Mauswohn

    Liebe Anhora!

    Des isch wohl wohr. Au wenn mir Schwoba emmr fleißig schbaret, a volles Schatzkämmerle alloi macht et gligglich. Mr braucht au Gelägaheit ond Muse s Gäld wieder auszomgäba. Ond was wettesch au mit 110 Leit om di rom. Do hätt mr jo nie sei Ruh. Des arme Mädle ka oim scho Leid do. Welcher Segel derra wohl d Nos eighaua hot?

    I wünsch dr no an scheena Obnd!
    Grüßle von dr Alb… mit wenig Gäld aber gligglich 🙂
    Mallybeau

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    1. Anhora Autor

      Liebe Mallybeau, mir däts au so ganga: Ständig 100 Leit um mi rum – i dät ja wahnsinnig werde. 😉 Koi wunder isch die Sissi a bissel durchanander gwäsa.
      I wünsch dir au no an scheene Obnd, und hoff dass du gligglich bleibsch. 🙂

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